Algerien erwägt eine BRICS-Mitgliedschaft
Die BRICS-Staaten, die nach ihren Gründungsmitgliedern benannt sind, stellen derzeit rund vierzig Prozent der Weltbevölkerung. Der Beitritt zweiter weiterer Staaten – Iran und Argentinien – ist bereits bekannt.
Der algerische Präsident Abdelmadjid Tebboune hat Berichten zufolge erklärt, sein Land sei an einem Beitritt zu den BRICS interessiert und stehe kurz davor, sich für die Mitgliedschaft in der Gruppe zu qualifizieren.
Algerien erfülle bereits weitgehend die Bedingungen für einen Beitritt zu den BRICS, sagte Tebboune am Sonntag in einem Interview mit einem staatlichen Fernsehsender. Die Staaten-Gruppe ist nach ihren Gründungsmitgliedern – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – benannt und will auf ihrem Gipfeltreffen im nächsten Jahr die Aufnahme von Saudi-Arabien, der Türkei und Ägypten in Erwägung ziehen.
Der diesjährige BRICS-Gipfel, der im Juni online stattfand, wurde um die Teilnahme von 13 weiteren Ländern, darunter Algerien, erweitert. Tebboune hielt als erster Gast eine Rede, in der er zu einer neuen Wirtschaftsordnung aufrief, in der Gleichheit und Gerechtigkeit zwischen den Ländern herrschen werden. Das algerische Staatsoberhaupt fügte hinzu:
"Unsere Erfahrungen aus der Vergangenheit haben uns gezeigt, dass das Ungleichgewicht auf der internationalen Bühne und die Marginalisierung der Schwellenländer in den internationalen Gremien Quellen der Instabilität, des Mangels an Gleichheit und der fehlenden Entwicklung sind."
Die BRICS-Staaten repräsentieren heute bereits mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung. Die erklärten Ziele des Blocks sind die Förderung von Frieden, Sicherheit, Entwicklung, globaler Zusammenarbeit und der Entwicklung der Menschheit insgesamt. Iran und Argentinien beantragten im Juni offiziell die Aufnahme in die BRICS-Gruppe.
Berichten zufolge entwickeln Russland, China und andere BRICS-Mitglieder eine neue globale Reservewährung, die die Vorherrschaft des US-Dollars untergraben könnte.
In demselben Fernsehinterview erklärte Tebboune, dass Algerien als eine ehemalige französische Kolonie in diesem Jahr mit dem Englischunterricht in den Grundschulen beginnen werde. "Französisch ist eine Kriegsbeute", sagte er, "aber Englisch ist eine internationale Sprache".