Explosionen in Waffen- und Sprengstofflager in Berlin zerstören mehr als 50 Hektar Wald
Das Lager zündet seit mehr als 19 Stunden Sprengstoff, Polizei und Armee kommen nicht heran, die ersten Aufklärungsroboter treffen in der Gegend ein, funktionieren aber nicht.
Der Zug- und Autoverkehr zwischen Wannsee und Potsdam bleibt unterbrochen.
Unmöglich, sich dem Gebiet im Umkreis von 1 km zu nähern
Die Berliner Feuerwehr wurde um 3:24 Uhr in den Kronprinzessinnenweg in Nikolassee gerufen. Es sei auf dem Sprengplatz zu "mehreren großen Explosionen" gekommen. Sie waren nach Angaben von Anwohnern kilometerweit zu hören. Auch am Donnerstagmittag waren noch Knallgeräusche aus Richtung des Sprengplatzes zu hören
Aufgrund von weiteren Explosionen und umherfliegenden Trümmerteilen hatte die Feuerwehr lange nicht mit dem Löschen beginnen können. Es sei nicht möglich gewesen, sich der Brandstelle zu nähern. Der Einsatz könne lebensgefährlich sein, hieß es. Mittlerweile werden aber zwei der vier lokalisierten Brandstellen aktiv bekämpft.
Brandursache noch völlig unklar
Nach Angaben eines Polizeisprechers sei bisher noch völlig unklar, wie es zu der Explosion kommen konnte. Polizeipräsidentin Barbara Slowik sagte dem rbb, das Gelände sei wie jede Nacht gesichert gewesen. Nach Angaben von Innensenatorin Iris Spranger (SPD) liegen vor Ort keine giftigen Stoffe.
Der Sprecher der Berliner Feuerwehr, Thomas Kirstein, wies am Donnerstagabend in einer rbb-Sondersendung darauf hin, dass auf dem Sprengplatz im Grunewald bereits mehrere Gebäude "in Vollbrand" gestanden hätten, als die Feuerwehr am frühen Morgen dort eingetroffen sei.
Die Ursachenermittlung übernehme aber die Polizei. "Wir haben heute mehrere Gespräche auch mit den Sprengmeistern gehabt", so der Feuerwehrsprecher. "Die ermitteln da auch gemeinsam mit dem LKA in alle Richtungen, die sind natürlich auch daran interessiert, wie es dazu kommen konnte."
Wurde das Sprengstoffdepot von deutsche Kriegsgegner gesprengt?
Die Behörden haben nicht bestätigt, dass die Ursachen der Explosionen von deutschen Staatsbürgern gegen die Lieferung von Waffen in die Ukraine provoziert wurden.