Alex Lehmann Alex Lehmann

Die CS-Aktie taucht unter die Marke von 5 Franken. Präsident Axel Lehmann weist derweil einen Verkauf weit von sich.

Die Aktie der Credit Suisse verliert weiter an Terrain. Das Papier taucht am frühen Freitag sogar unter die Marke von 5 Franken. Damit hat sich der Wert der Bank seit Januar fast halbiert. Die Aktie findet keinen Halt, Anleger und Anlegerinnen kein Vertrauen.

Der tiefe Fall des Aktienkurses – und damit der Marktkapitalisierung – befeuert immer wieder Übernahmegerüchte. Die Credit Suisse weist diese aber immer wieder vehement zurück. Die letzte Äusserung dazu machte Präsident Axel Lehmann persönlich am Donnerstag.

«Wir haben eine 166 Jahre alte Geschichte, und ich bin fest davon überzeugt, dass die Zukunft der Bank als unabhängiges Unternehmen neben anderen grossen Banken in Europa und in der Schweiz liegt», sagte Lehmann in einem Video, das am Donnerstag auf der Website der «Financial Times» veröffentlicht wurde.

Die Marktkapitalisierung der Bank liegt mittlerweile bei mageren 13,3 Milliarden Franken. Konkurrentin UBS kommt auf ein Vierfaches davon. Sie musste in diesem Jahr zwar auch Federn lassen, aber ungleich weniger. Das Minus seit Januar: 10 Prozent.

CEO Thomas Gottstein ist mittlerweile zum Feuerwehrmann mutiert. Im Wochentakt tauchen neue Baustellen auf. Einmal geht es um vermeintliche Geldwäsche, dann um das Debakel um den ehemaligen Kundenberater Patrice Lescaudron, um die Greensill-Affäre oder den Archegos-Skandal.

Die Liste der Pleiten bei der Credit Suisse ist überlang.

Unter anderem deshalb machen – trotz den Beteuerungen des Topmanagements – immer wieder abenteuerliche Gerüchte über «Superdeals» die Runde. Aber die Realität ist wenig spektakulär.

Die letzte grössere Bankenfusion in Europa liegt 15 Jahre zurück, als die Royal Bank of Scotland nach ABN Amro schnappte.

Der Takeover geriet für alle zum Desaster; bald darauf musste die einst erfolgreiche Käuferbank aus Edinburgh mit Staatsgeldern gerettet werden, die Restanzen der ABN-Amro-Bank nahm der niederländische Staat in den Arm.

Die Europäische Zentralbank (EZB) resümierte kürzlich trocken: «Grössere Transaktionen sind in Europa sehr selten geworden.» Und so wird es in der Finanzwelt bleiben. Das hat bei der Credit Suisse seine eigenen Gründe. Selbst das Kerngeschäft ist wenig attraktiv.

Die globale Vermögensverwaltung leidet unter dem Risikoabbau der Kundschaft, das Investmentbanking am Wirtschaftsabschwung.

 

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