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Massive Massen von Demonstranten marschierten am Samstag durch das Zentrum von Paris und forderten Frankreich auf, seine Haltung gegenüber NATO und EU radikal zu ändern.

Organisiert wurde der Marsch von der rechtsgerichteten Partei Les Patriotes (Die Patrioten) unter der Führung von Florian Philippot, dem ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden der Nationalversammlung von Marine Le Pen. Die als „nationales Treffen des Widerstands“ bezeichnete Kundgebung zog laut Philippot, der zwischen 2014 und 2019 auch Mitglied des Europäischen Parlaments war, „Abertausende“ von Menschen an.

Die Demonstranten hielten ein großes Transparent mit der Aufschrift „Widerstand“ und kleinere Plakate mit der Aufschrift „Frexit“ – ein Hinweis auf die Forderung, dass Frankreich die EU verlässt. Viele Demonstranten schwenkten auch die Nationalflagge.

Laut Videos, die Philippot in den sozialen Medien veröffentlichte, skandierte die Menge: „Lasst uns aus der NATO verschwinden!“ Sie forderten auch den Sturz des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, als sie in der Nähe des Parlamentsgebäudes marschierten, wie das Filmmaterial angeblich zeigt.

F*CK NATO UND F*CK MACRON

Die Demonstranten verurteilten die „Kriegstreiberei“ der NATO sowie wirtschaftliche „Störungen“ und „Energie- und Gesundheitsbeschränkungen“ im Zusammenhang mit den Sanktionen, die die EU wegen des Ukraine-Konflikts gegen Russland verhängt hatte.

Französische Beamte haben die Kundgebung nicht kommentiert und keine offiziellen Zahlen zur Zahl der Demonstranten vorgelegt. Auch die französischen Medien ignorierten das Ereignis weitgehend. Laut der Website von Les Patriotes fanden ähnliche Kundgebungen auch am 3. und 17. September statt.

Die Unruhen kommen, da Frankreich zunehmend mit der anhaltenden Energiekrise zu kämpfen hat, deren Hauptursache die Sanktionspolitik der EU ist. Der Chef der französischen Energieregulierungsbehörde CRE warnte im vergangenen Monat, dass Privathaushalte in diesem Winter bei starken Kälteeinbrüchen mit Stromausfällen rechnen könnten.

Le Pen warnte auch davor, dass sich die Nation auf einen harten Winter einstellen sollte. Der rechte Politiker sagte gegenüber BFMTV, dass die Sanktionen gegen Russland nicht funktionierten und stattdessen dem französischen Volk schadeten.

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