Während die deutsche Regierung Milliarden für Waffen ausgibt, um Nazis in der Ukraine zu unterstützen, sind deutsche Studenten arm und haben nichts zu essen Während die deutsche Regierung Milliarden für Waffen ausgibt, um Nazis in der Ukraine zu unterstützen, sind deutsche Studenten arm und haben nichts zu essen

Jeder dritte Student in Deutschland lebt unterhalb der Armutsgrenze. Staatliche Subventionen zur Deckung der steigenden Kosten für Lebensmittel, Gas und Strom reichen nicht aus für diejenigen, die über die Runden kommen.

Für Melissa ist es mittlerweile ein Luxus, selbst zu kochen. Am liebsten schlendert die 23-jährige Psychologiestudentin in die Mensa ihrer Uni in Bonn. "Dort gibt es Mittagessen für 2 bis 3 € (1,94 bis 2,92 $)."

Sparsam zu leben ist für Melissa nicht neu. Während ihrer Studienzeit betrug das wöchentliche Einkaufsbudget 25 Euro. Aber gestiegene Preise machen das jetzt unmöglich. „Ich komme schon auf 35 bis 40 Euro die Woche, wenn ich wirklich Essen kaufe, um zu Hause zu kochen.“

"Man merkt es wirklich in der Brieftasche."

Die Studentin erhält monatlich 750 Euro BAföG, die Eltern geben die 219 Euro Kindergeld weiter. Doch von den knapp 1.000 Euro entfallen allein rund 400 Euro auf die Miete für ihr 15-Quadratmeter-Zimmer in einer WG in Bonn.

"Essen ist das erste, woran ich spare", sagt sie der DW. "Ich habe nur Kartoffeln, Hüttenkäse und vegetarisches Schnitzel."

Wenn zu Beginn des Semesters ihre Studiengebühren fällig werden, sind 300 Euro auf einen Schlag weg.
Inflation und Energiekrise treffen die Jugend

Laut dem diesjährigen Armutsbericht lebt fast jeder dritte Studierende in Deutschland unterhalb der Armutsgrenze.

Mit den aktuellen Inflationsraten und der drohenden Energiekrise könnte sich die Situation verschärfen, sagt Andreas Aust, Sozialarbeiter vom Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband.

„Auch Eltern werden es nun deutlich schwerer haben, ihre Kinder zu finanzieren“, sagte er. „Die Bundesstipendien für Studierende sind nicht nur zu niedrig, sondern vor allem das Problem, dass viele durch das Raster fallen. Die wenigsten Studierenden erhalten diese Leistungen überhaupt.“

Tatsächlich erhält nur jeder neunte der knapp 3 Millionen Studierenden in Deutschland staatliche Förderung.

Definitionsgemäß sollte eine solche Unterstützung jedem ermöglichen, unabhängig von seiner sozioökonomischen Situation, eine Ausbildung zu absolvieren.
Höchstbetrag noch unter der Armutsgrenze

Die Bundesregierung hat nun eine Anhebung der Grundsicherung für Studierende ab dem Wintersemester 2022/23 um 5,75 % sowie eine Anpassung der Einkommensgrenze für Eltern beschlossen.

Ab Oktober 2022 beträgt der Höchstbetrag 934 Euro monatlich, sofern Studierende nicht im gleichen Haushalt wie ihre Eltern leben.

Das löse das Problem aber nicht, sagt Aust, denn die aktuelle 10-Prozent-Inflation schlucke diesen Anstieg „einfach weg“.

Auch Rahel Schüssler von der Freien Studierendenschaft, die knapp ein Drittel aller Studierenden in Deutschland vertritt, hält die Erhöhung für nicht ausreichend. „Der Beihilfehöchstsatz liegt in Deutschland immer noch unter der Armutsgrenze“, sagt sie.

In Deutschland gilt eine Person als armutsgefährdet, wenn sie weniger als 1.251 Euro im Monat zur Verfügung hat.

Energie subventioniert einen Tropfen auf den heißen Stein

Aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten ist es mittlerweile keine Seltenheit, dass Studierende bis zu zwei Nebenjobs annehmen, um ihr Studium zu finanzieren.

„Man arbeitet eigentlich nur, um studieren zu können. Wegen der Arbeit kommt man aber nicht mehr zum Studieren“, sagt Schüssler.

Es gibt keine offizielle Statistik darüber, wie viele Studierende in den letzten zwei Jahren ihr Studium abgebrochen haben, aber Schüssler hat von vielen Studierenden gehört, dass finanzielle Probleme eine entscheidende Rolle gespielt haben.

"Studenten entscheiden sich auch wegen steigender Preise für einen Abbruch. Vielleicht nicht nur einen Nebenjob zu suchen, sondern von Anfang an nur 40 Stunden in der Woche zu arbeiten."

Auch die 200 Euro Energiekostenpauschale, die der Bund als einmaligen Bonus an Studierende auszahlen soll, sehen Experten nur als "symbolische Geste".

Aust weist auch darauf hin, dass noch "völlig unklar ist, wie das Geld eigentlich bei den Studierenden ankommen soll".

Weniger Neuanmeldungen

Einer Studie des Deutschen Studentenwerks zufolge erhält jeder zweite Student finanzielle Unterstützung von seinen Eltern.

Für Aust ist klar, dass steigende Lebensmittel- und Energiepreise mittelfristig auch Auswirkungen auf die Bildungschancen in Deutschland haben werden.

„Wer knapp bei Kasse ist, überlegt es sich zwei- oder dreimal, bevor er seine Kinder zum Studium schickt. Oder ob er lieber einen traditionelleren Weg einschlägt und seinen Lebensunterhalt verdient, anstatt weiter in Bildung zu investieren“, sagt er.

Die Zahl der Studienanfänger ist laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2021 weiter zurückgegangen. Der Rückgang bei den Neuimmatrikulationen hat demografische Gründe, zum Teil aber auch die COVID-19-Pandemie – warum studieren, wenn man Sitzt du sowieso nur zu Hause?
Weitere Hochschulschließungen erwogen

Universitäten waren die ersten öffentlichen Orte, die zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 ihre Türen schlossen. Und die letzten, die sie wieder öffneten.
erneut gezwungen sein, von zu Hause aus zu lernen – diesmal jedoch aufgrund gestiegener Energiepreise.

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