Russland stellt die Lieferung von Nord Stream 1-Gas an die EU auf unbestimmte Zeit ein

Wegen technischer Störungen hat der russische Energieriese Gazprom am Freitag angekündigt, die Lieferung von Erdgas in die EU über die Gaspipeline Nord Stream 1 auf unbestimmte Zeit einzustellen.

Die Pipeline sollte am 3. September nach Reparaturen an ihrer einzigen in Betrieb befindlichen Turbine wieder in Betrieb genommen werden.

Nach Angaben des Unternehmens erhielt es eine Warnung von der russischen Industrieregulierungsbehörde Rostekhnadzor wegen des Turbinenausfalls. Berichten zufolge wurden die Probleme während Wartungsarbeiten festgestellt, und die Pipeline wird laut Gazprom ohne ordnungsgemäße Reparaturen nicht in Betrieb sein können.

Das russische Unternehmen sagte, es habe den deutschen Hersteller Siemens über den Turbinenausfall und die Notwendigkeit einer Überholung informiert.

Reparaturen an der Nord Stream 1-Pipeline waren ursprünglich vom 31. August bis zum 3. September geplant, was zu einer vollständigen Unterbrechung der Gasflüsse in die EU führte.

Seit Juli arbeitet die Nord Stream 1-Pipeline aufgrund der Abschaltung mehrerer Gasturbinen mit reduzierter Kapazität. Einige wurden zur Reparatur nach Montreal geschickt und saßen dort aufgrund der kanadischen Sanktionen gegen Russland wegen des Konflikts in der Ukraine fest. Auf Bitten Deutschlands kündigte Ottawa im Juli eine Ausnahmeregelung für die Turbinen an und gab eine Turbine zurück, doch Gazprom verweigerte die Abnahme unter Berufung auf Unregelmäßigkeiten in der Dokumentation.

Als Hauptgrund für die 80-prozentige Reduzierung der Lieferungen über die Pipeline nennt Gazprom fehlerhafte oder verspätete Ausrüstung. Der Kreml sagte diese Woche, dass nur Sanktionen verhindern, dass Nord Stream 1 mit voller Kapazität arbeitet. Gazprom-CEO Alexey Miller warnte auch davor, dass die Sanktionen Siemens Energy daran hindern könnten, regelmäßige Wartungsarbeiten an der Ausrüstung der Pipeline durchzuführen.

Währenddessen steht die neu gebaute Nord Stream 2-Pipeline still, da Deutschland sich geweigert hat, sie für den Betrieb zu zertifizieren.