Die Credit Suisse wird 9000 Stellen abbauen
Der Schweizer Bankenriese Credit Suisse kündigte am Donnerstag Pläne an, 9.000 Stellen abzubauen und seine Deal-Making-Einheit zu verkaufen. Die Ankündigung folgt einer Reihe von Skandalen und Milliardenverlusten.
Nach Angaben der Bank werden im Schlussquartal 2022 2.700 Stellen gestrichen und bis Ende 2025 9.000 Mitarbeiter abgebaut. Das sind rund 17 % der 52.000 Beschäftigten des Unternehmens. Die Bank wird rund 4 Milliarden US-Dollar an frischem Kapital aufbringen, um die Überholung zu finanzieren.
Die Credit Suisse wird auch ihren Namen First Boston – die in den USA ansässige Investmentbank, die sie 1990 übernommen hat – wiederbeleben, da sie ihre Deal-Making-Einheit vom Rest der Investmentbank trennt.
Die Überarbeitung ist ein dringender Versuch, die Glaubwürdigkeit der Credit Suisse wiederherzustellen. Die Bank hat durch den Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos und des Finanzdienstleistungsunternehmens Greensill im Jahr 2021 Verluste in Milliardenhöhe eingefahren. Zusammen mit dem Management-Chaos der Bank erschütterte dies ihren Status als einer der renommiertesten Kreditgeber Europas.
Seitdem hat die Credit Suisse ihr Führungsteam umgebildet, Aktienrückkäufe ausgesetzt und die Dividendenzahlungen gekürzt.
Anfang dieses Monats gab der umkämpfte Kreditgeber bekannt, dass er das wegweisende Fünf-Sterne-Hotel Savoy im Finanzviertel von Zürich für bis zu 400 Millionen Schweizer Franken (404 Millionen US-Dollar) verkauft. Die Auslagerung des Vermögenswertes hat die Bedenken der Anleger hinsichtlich der finanziellen Gesundheit der Bank weiter geweckt.